overlay
Text noch nicht geladen

Lehrheft: Medizinische Grundlagen

3.2.2 Aufbau des Bindegewebes

Bindegewebe besteht aus zwei Hauptanteilen, nämlich:

  • Zellen
  • Zwischenzellsubstanz (Interzellulärsubstanz)
 
Titel: Aufbau des Bindegewebes
Überschrift: Aufbau des Bindegewebes
Thema: Grundlagen
Erstellt:
Zellen des Bindegewebes

Im Bindegewebe kommen verschiedene Zellen vor. Diese kann man unterteilen in:

  • ortsbeständige Zellen
  • nicht-ortsbeständige Zellen
Zwischenzellsubstanz des Bindegewebes

Die Zwischenzellsubstanz besteht aus:

  • Grundsubstanz (Kittsubstanz)
  • Fasern

Diese Anteile werden nachfolgend noch ausführlicher besprochen, beantworten Sie aber bitte zunächst die nachstende Frage.

Interne ID(0_3_2_2__0001)
Frage zeigen/verstecken
Zellen des Bindegewebes

Bei den Zellen des Bindegewebes unterscheidet man ortsbeständige und nicht-ortsbeständige Zellen.

  • Ortsbeständige Zellen
    • Fibrozyten: Es handelt sich um die eigentlichen Bindegewebszellen.
    • Fibroblasten:
      Es handelt sich um die Bindegewebsaufbauzellen, eine Vorstufe der Fibrozyten, die die Aufgabe haben, Bindegewebe aufzubauen. Dazu sind sie darauf spezialisiert, Bindegewebsfasern (s.u.) herzustellen.
  • Nicht-ortsbeständige Zellen
    Dabei handelt es sich um Abwehrzellen wie Granulozyten, Histiozyten (bzw. Gewebsmakrophagen), Lymphozyten, die im Lehrheft Blut ausführlicher besprochen werden.
Interne ID(0_3_2_2__0002)
Frage zeigen/verstecken
Zwischenzellsubstanz

Die Zwischenzellsubstanz (Interzellulärsubstanz, Extrazellulärmatrix) setzt sich aus Grundsub­stanz und Fasern zusammen:

  • Grundsubstanz (Kittsubstanz)
    Die Grundsubstanz entspricht bei den anderen Gewebearten der Zwischenzellflüssigkeit (Interzellularflüssigkeit), also der Flüssigkeit, die sich um jede Körperzelle herum befindet. Allerdings unterscheidet sich die Zusammensetzung der Grundsubstanz von der der Zwischenzellsubstanz:
    Zwar besteht die Grundsubstanz wie die Zwischenzellsubstanz auch im Wesentlichen aus Wasser. Darüber hinaus kann die Grundsubstanz in bestimmten Organen nicht nur flüssig sein, sondern auch gelartig oder sogar fest sein. Gelartig ist die Grundsubstanz z.B. in den lymphatischen Organen (z.B. Milz, Lymphknoten, Mandeln). Fest ist sie in Knorpel und Knochen. Hier erlangt die Grundsubstanz ihre Festigkeit in erster Linie durch eingelagerte Kalksalze, Wasser ist dagegen in der Grundsubstanz des Knochens nicht enthalten.
  • Fasern
    Bei den Fasern unterscheidet man kollagene (zugfest) und elastische (zugelastisch) Fasern.
Interne ID(0_3_2_2__0003)
Frage zeigen/verstecken
Bindegewebsarten

Man unterscheidet folgende Bindegewebsarten:

  • retikuläres Bindegewebe (feinmaschiges Bindegewebe)
  • Fettgewebe (Bau- und Speicherfett)
  • lockeres Bindegewebe
  • straffes Bindegewebe
  • Knorpelgewebe
  • Knochengewebe

Diese werden ausführlicher im Lehrheft Gewebearten besprochen. Nun lernen Sie das Muskelgewebe kennen!

[20] Granulozyt: Obwohl dieser Zelltyp erst später im Lehrheft Blut besprochen wird, hier schon die Worterklärung: Granulum (lat.) = Körnchen, die Mehrzahl lautet Granula. Granulozyten sind also Zellen, deren Zellplasma farblich darstellbare Zellplasmakörnchen enthalten.

[21] Histiozyt: Obwohl dieser Zelltyp erst später im Lehrheft Blut besprochen wird, hier schon die Worterklärung: Histos (gr.) = Webstuhl, Gewebe. Histiozyten sind Wanderzellen im Gewebe.
Übrigens: Unter Histologie versteht man die Gewebelehre. Dieses Wort setzt sich aus Histos und dem griechischen Wort logos = Rede, Vernunft, Wissenschaft zusammen. Ein Histologe ist somit ein Fachmann auf dem Gebiet der Gewebelehre.

[22] Lymphozyt: Obwohl dieser Zelltyp erst später im Lehrheft Blut besprochen wird, hier schon die Worterklärung: Lympha (lat.) = klares Wasser, Quellwasser. Die Lymphe bedeutet sormit glasklare Flüssigkeit. Cytos  (gr.) = Höhlung, Zelle.

[23] Extrazellulärmatrix: extra (lat.) = außen, außerhalb; cellula (lat) = kleines Kämmerchen, Zelle. Damit bededeutet extrazellulär = außerhalb der Zellen gelegen. Matrix (lat.) = Mutter, Erzeugerin, Stamm. Mit Extrazellulärmatrix ist der Raum zwischen den einzelnen Zellen (sog. Zwischenzellraum) gemeint.